#022 - Türkei (Teil 1, von Griechenland bis nach Istanbul)
Mit neuem Hinterrad geht es über die Grenze in die Türkei. Das Land, seine Menschen strahlen einen freundlichen, herzlichen und lebendigen Vibe aus. Damit habe ich nicht gerechnet, genieße es jedoch sehr. Zwischenstopp in der Bike Academy in Lüleburgaz. Ich verabschiede mich von Hans, der nach Norden abbiegt, und radle alleine weiter bis Istanbul, 15 bis 20 Millionen Einwohner*innen, so genau weiß das niemand.
4. April 2025: Von Alexandroupoli (Griechenland) nach Ipsala (Türkei)
Mein Laufrad war tatsächlich noch gestern angekommen. Und zwar schon mittags. Da hätte ich gut zum Radladen fahren und es einbauen lassen können. Die Info von UPS kam aber erst am Abend. Also fahren Hans und ich heute hin. Einbau klappt prima. Hans' Fahrrad bekommt neue Bremsbeläge, Kette und Kassette.
Endlich geht es weiter, auf der Hauptstraße gen türkische Grenze. Der Wind bläst satt von vorn. Eine kleine Landschildkröte quert unseren Weg. Wir gehen einkaufen. Da stelle ich fest, mein Pinion-Getriebe rattert seltsam. Nein, bitte nicht! Es hat gerade mal gut 2.000 Kilometer runter. Es lässt sich aber leider nicht leugnen. Es ist schon frustrierend. Ich trage es aber erstaunlich gelassen. Keine Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Bestrafungsgefühle wie noch vor wenigen Tagen.
Wir erreichen die Grenze. Ewig lange Schlange auf der griechischen Seite. Ende der Schulferien in der Türkei. Angeblich vier Stunden Wartezeit. Wir fahren vorbei. Ein Autofahrer lässt Hans nicht einfädeln. Ich gehe zu Fuß zur Passkontrolle. Da steht ein deutscher Polizist. Er regelt alles für uns mit dem griechischen Grenzer und schon sind wir durch.
Auf der türkischen Seite, alles hochmodern, ist deutlich weniger los, eine Autofahrerin lässt uns vor, einmal in die Kamera gucken und schwupps sind wir in der Türkei, mein Land Nummer 13. Die Landschaft ist ziemlich flach und ausgeräumt. Wo zelten? Mehrere Versuche schlagen fehl. Ein Mopedfahrer textet uns zu und gestikuliert. Auch ein Schäfer scheint nicht amused. Wir umrunden einen Hügel und finden ein sehr hübsches Plätzchen mit Aussicht.










