#009 - Montenegro und Kosovo
Von Foča in Bosnien-Herzogowina im Schnee durch das Drina- und Piva-Tal bis Plužine und weiter Nikšič, Taxifahrt nach Žabljak, durch die Tara-Schlucht nach Mojkovac, über die Grenze auf 1.800 m in den Kosovo und bis Bajram Curri in Albanien
8. Januar 2025: Von Mojkovac nach Rožaje
Nach einem verregneten Ruhetag verlasse ich meine gemütliche Unterkunft bei molligen sieben Grad und dichten Wolken, die vom starken Wind über den Himmel gejagt werden. Mein Versuch, meine SIM-Karte in Mojkovac zu aktivieren, schlägt fehl. Der Laden hat zu.
Kleine Nieselschauer und auch mal ein Sonnenfleck wechseln sich ab. Nach zwei Stunden steht ein Polizeiauto quer auf der Straße. Es geht nicht weiter. "Danger", meint der Polizist, wohl ein Erdrutsch, und beschreibt mir die Umleitung. 25 Kilometer. Das ist überschaubar. Aber die Höhenmeter? Ich checke die Karte und stelle fest, die Umleitung ist eine Abkürzung. Höhenmeter quasi identisch. Und die Umleitung entpuppt sich sogar als ein hübsches kleines Sträßchen durch ein kleines Tal. Das Glück ist mir hold. Nur auf einen Besuch der Kleinstadt Berane mit ihren Hotel- und Caféoptionen, die ich in Erwägung zog muss ich verzichten.
Ab Petnjica geht es 700 m bergauf. Ein wunderbares Tal. Unter dem Ruf des Muezzins von der Moschee auf der anderen Talseite radle ich gemütlich bergan bis auf 1.300 Meter. Minimaler Verkehr. Oben liegt viel Schnee und auch in der Abfahrt nach Rožaje wird es nicht viel weniger. Keine Chance auf einen Zeltplatz.
In einem Hotel-Restaurant frage ich nach einem Zimmer. Fehlanzeige. 300 Meter weiter gäbe es welche. Moderner Kasten. Kein Mensch weit und breit. Ich rufe die Nummer vom Textlaufband an. Der Typ kann kein Englisch, fährt aber nach zwei Minuten vor. Zimmer 15 €. Charme null, aber okay. Alle Türen auf. Kein Service. Immerhin Bettwäsche und ein Handtuch. Passt.