#019 - Griechenland (Teil 7, Athen bis Thessaloniki)
Bei sommerlichen Temperaturen verlasse ich Athen und fahre über die Insel Euböa am Olymp vor bei nach, jetzt bei frostigen Temperaturen, Thessaloniki.
16. März 2025: Von Agiokampos nach Rizomilos
Um acht nehme die Fähre aufs Festland. Frühstück gibt es an der Anlegestelle in Glypha. Wunderbar verpennt, der Ort. Nur gelegentlich röhrt ein Auto vorbei. Ich mutmaße, dass die Auspuffe der Finanzvereinbarung zwischen Yanis Varoufakis und Wolfgang Schäuble in der griechischen Finanzkrise 2015, jährt sich gerade zum zehnten Mal, zum Opfer gefallen sind. Unglaublich, wie das kleinste Motorfahrzeug rumlärmt und dröhnt. Am schlimmsten sind Jugendliche mit ihren kleinen Mopeds. Da kann jede Harley einpacken.
Was mir noch so auffällt: den Motor lässt man laufen, wenn man kurz oder auch länger aussteigt, zum Einkaufen oder für dringende Geschäfte. SUV und andere Protzautos gibt es erstaunlich selten. (Auspuff manipulieren ist billiger und schindet auch Eindruck.) Dafür gibt es viele Pickups, vor allem auf dem Land. Macht Sinn, soviel wie die rumwerkeln. Außerdem gibt es erstaunlich viele Apotheken, unübersehbar gekennzeichnet mit großem, blinkendem grünem Kreuz. Natürlich liegt übel viel Plastikmüll im Straßengraben. Albanien war allerdings schlimmer. Verhält sich das reziprok proportional zur Freundlichkeit der Menschen?
Über drei kleinere Berge, alle so zwischen 150 und 250 Meter hoch, muss ich heute rüber. Der Himmel ist trüb vom Saharastaub. Stört mich aber nicht weiter. Die Landschaft wird immer intensiver bewirtschaftet und ist nach dem letzten Berg flach und offen. Um doch ein verstecktes Zeltplätzchen zu finden, schalte ich auf Intuition um. Einige Erfahrung ist auch dabei. Ich entdecke eine Baumgruppe, biege in den nächsten Weg ab und finde eine blühende Mandelplantage. Passt!