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#010 - Albanien

Auch im Nordosten Albaniens führen mich einsame Straßen durch schneebedeckte Berge. Ich übernachte sehr günstig in guten Hotels, bei einem Campingplatz, in einem Gästehaus. Die Menschen sind sehr freundlich, zugewandt, neugierig. Das erhöht deutlich meinen Genuss beim Reisen.

13. Januar 2025: Von Bajram Curri zum Camping Helshan

Bei angenehm erfrischenden Temperaturen um null Grad verlasse ich Bajram Curri. Die Straßen sind überwiegend trocken und nur selten mal vereist. Allerdings weht ein böiger Wind. Am Rand eines weiten Talkessels radle ich mich warm auf einen kleinen Pass auf 800 Metern. Die Berge um mich rum sind mit einer dünnen Schneeschicht bepudert.

Die Straße schlängelt sich weiter durch einsame Berglandschaft. Nach fünfzig Kilometern, etwa der Hälfte der Strecke bis Kukës, komme ich an den Campingplatz, den ich mir vorher schon ausgeguckt habe - Plan A. Das Tor ist abgeschlossen. Es gibt frische Autospuren in der Einfahrt, weit und breit aber weder Auto noch ein Mensch. Also Plan B, weiter und wild Zelten, Plan C, bis Kukës, nochmal fünfzig Kilometer und tausend Höhenmeter, durchziehen oder, Plan D, darauf hoffen, dass mich jemand einlädt.

Ich fahr weiter und sehe im Augenwinkel, dass oben am Haus doch ein Mensch mit Hund ist. Er kommt zum Tor und lässt mich rein. Blerim, 18 Jahre alt, sehr freundlich. Er telefoniert mit dem Boss. Ich kann bleiben und bekomme ein warmes Zimmer mit Kaminfeuer. Er zeigt mir die Tiere, Hühner, Gänse, drei Kühe mit Kalb, Ziegen und Schafe. Wir unterhalten uns prima über Google Translator. Der Boss, Hasan, und seine Frau Mira kommen erst spät am Abend. Sie haben den fünfzehnten Geburtstag ihrer Tochter in Tirana gefeiert und für die Rückfahrt vier statt die üblichen zweieinhalb Stunden gebraucht.

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