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Südafrika 2021 - Zentrale und nördliche Drakensberge

Freitag, 12. November 2021

Von Underberg zur Sani Lodge, 20 km, 300 Höhenmeter

Der dichte Morgennebel löst sich auf und in der Sonne wird es heute warm. Ich krieche langsam Richtung Sani-Pass. Das Sani Backpacker am Rand der Berge ist eine geschmackvolle, rustikale Unterkunft. Ich bekomme eine kleine, grasgedeckte Rundhütte, in der ich gerade um das Bett laufen kann. Ein Minibad ist angebaut. Ich dreh noch ne kleine Runde auf dem hübschen Nature Trail rund um die Lodge. Zu Fuß (um Missverständnisse zu vermeiden).

Samstag, 13. November 2021

Auf den Sani-Pass (2.873 m), 45 km, 1.500 Höhenmeter

Nicht gerade übermotivert mache ich mich auf den Weg hoch hinaus. 1.300 m beträgt die Höhendifferenz zwischen der Sani Lodge und dem Pass. Ab Mittag sind etwas Regen und die dazugehörenden Wolken vorhergesagt. Die Straße steigt anfangs nur allmählich an und ist frisch asphaltiert. Viele viele Arbeiter*innen sind noch am werkeln. Schon bald kann ich ganz hinten im Tal die Serpentinen sehen, kurz vor der Passhöhe.

 

Nach fünfzehn Kilometern und immerhin schon 400 Höhenmetern komme ich an die südafrikanische Grenzstation. Covid-Check mit dem freundlichen Mann von der Gesundheitsbehörde. Covid-Test brauche ich keinen, da ich nicht nach Lesotho rein will. Stempel in den Pass vom Grenzer und weiter geht es auf jetzt steinig-holpriger Piste.

Die wird immer steiler und ich muss immer öfter absteigen und schieben. Die tolle Landschaft entschädigt für die Mühen. Es sind viele Motorräder und auch einige Geländewagen unterwegs. In den steinigen Steilpassagen schwimmen die Motorräder ganz schön auf den Steinen und lassen sie nach hinten rausschießen. Halb so wild für mich. Nur stinkt es ganz schön nach Abgas. Die Autos fahren teilweise nur Schrittgeschwindigkeit. Im besonders steilen Serpentinenabschnitt hab ich etwas Mühe, mein Rad, eigentlich schön leicht ohne Gepäck, zu schieben, da ich öfter abrutsche auf dem losen Untergrund.

Kurz vor der Passhöhe begegnen mir die fünf netten Motorradfahrer wieder, die ich in der Lodge kennengelernt habe. Oben gibt es ein Restaurant. Ich könnte einfach von der Straße aus rüberlaufen. Ich entscheide mich jedoch für den Zufahrtsweg. Der kommt aber von der anderen Seite der Grenze. Das Grenztor ist geöffnet und ich fahre hin und begebe mich zum Schalter.

 

Eine junge Frau, ohne Uniform, fragt mich nach Pass und Covid-Test. Test hab ich nicht. Ich soll mal reinkommen, damit wir uns unterhalten können. Erneut die Frage nach dem Test. Hab immer noch keinen und ergänze, dass ich nur zu dem Restaurant will. Ohne Test würde das 200 Rand kosten. Nein, das ist mir zuviel, dann fahr ich lieber gleich wieder runter. Gut, dann 100 Rand. Erst jetzt kapiere ich, wie der Laden hier läuft. 100 Rand ist für mich okay. Wahrscheinlich hätte ich auch einfach so durchs offene Tor fahren können und kein Hahn hätte danach gekräht.

Das Restaurant hat ne tolle Aussicht und auch gutes Essen. Plötzlich kommen Floris, Iris und Ben durch die Tür. Mit den dreien hatte ich gestern einen schönen Abend in der Lodge. Sie sind von der Grenzstation hochgelaufen. Der Himmel bleibt übrigens den ganzen Tag blau. Von Regen keine Spur. Dafür bläst viel Wind.

 

Umsichtig holpere ich wieder ins Tal. Das Nachmittagslicht modelliert schön die Felsformationen. Mein Rad holpert so dolle, dass ich gar nicht mehr richtig gucken kann. An der Grenzstation angekommen wackelt noch mein ganzer Körper und ich habe etwas Mühe, das Formular auszufüllen. Ich verquatsche mich und erzähle, dass ich in Lesotho war. So darf ich jetzt bei der Wiedereinreise einen Test machen. Das wäre nicht unbedingt nötig gewesen, finde ich. Macht 300 Rand, rund zwanzig Euro. Na gut, so weiß ich wenigstens, dass ich negativ bin.

Sonntag, 14. November 2021

Wanderung auf dem Gxalingenwa-Trail, 11 km, 350 Höhenmeter

Mir ist noch nicht nach Weiterradeln und so mache ich ohne sonderliche Erwartungen eine kleine Wanderung auf dem Gxalingenwa-Trail. Direkt vom Sani-Lodge aus geht es auf einen Bergrücken und auf diesem mit schöner Aussicht auf die Bergketten nach Westen. Dann folgt der steile Abstieg in ein wunderschönes, kleines, wildes Tal mit Badegumpen, gar nicht so kalt. Ich bin sehr dankbar für diesen schönen Weg.

Montag, 15. November 2021

Von der Sani-Lodge zum Lotheni-Hutted-Camp, 55 km, 900 Höhenmeter

Durch das hügelige Vorland der Drakensberge radel ich nach Norden. Ein gut gelaunter Typ hält mich an und wir quatschen. Er freut sich sehr, dass ich aus Deutschland komme. Er hat einen deutschen Freund, der sei „young master“. Verstehe ich nicht so ganz. Er will mich ihm vorstellen und führt mich in sein Haus. Aus dem Kühlschrank holt er eine Flasche Jägermeister, keine kleine. Jetzt riech ich auch, dass er ne Fahne hat. Zum Abschied gibt es ein Selfie.

Bei Lotheni bieg ich ein ein Tal Richtung Berge ab. Viele Kids in Schuluniform sind unterwegs. Ein mutiger hält mich an und will mit meinem Rad fahren. Ich gebe es ihm und er dreht ne kleine Runde. Dann der nächste reihum. Die Runden werden größer und mein Rad verschwindet in der Ferne. Ich komme ins Gespräch mit ein paar anderen, die schon etwas älter sind. Interessierte, freundliche junge Menschen. Um mein Rad mache ich mir keine Sorgen. Sie würden gerne alle von mir adoptiert werden. Im nächsten Ort, ich bin bestimmt zwei Kilometer gelatscht, trennen sich unsere Wege und ich bekomme mein Rad zurück.

Dienstag, 16. November 2021

Vom Lotheni-Hutted-Camp nach Kamberg, 70 km, 1.200 Höhenmeter

Ich verlasse das hübsche Lotheni-Tal und grüße im Vorbeiradeln das ein oder andere bekannte Gesicht vom Vortag. Nachdem ich an der Schule vorbei bin, begegnet mir ein Junge auf dem Rad. Er braucht ein Selfie mit mir. Geht klar.

 

Für mich geht es weit hoch, auf 1.800 m, und auch danach viel rauf und runter. Aus den tieferen Lagen Richtung Indischer Ozean kriechen dunkle Wolken hoch und bald bin ich im grauen Nebel. In der Glengarry-Holiday-Farm haben sie nicht mit Besuch gerechnet. Ich kann jedoch zelten und duschen und was zu essen kaufen.

Mittwoch, 17. November 2021

Von Kamberg zum Giant´s Castle Resort, 40 km, 800 Höhenmeter

Ich wache in den dichten Wolken auf. Feiner Niesel hängt in der Luft. Unter den Bäumen pladdert es runter, sobald ein Windstoß kommt. Elf Grad zeigt mein Thermometer. Sommer in Afrika? Hallo?

 

Zum Glück geht es gleich steil hoch. So wird mir warm. Irgendwann kommt tatsächlich die Sonne durch und es wird warm. Ich fahre durch ärmliche Siedlungen und werde freundlich gegrüßt.Es geschehe nichts. Er kämpft mit den Tränen. Ich gebe ihm 50 Rand, drei Euro. Er bedankt sich ausgiebig.

WIRD FORTGESETZT

Im nächsten Dorf soll es einen Lebensmittelladen geben. Ich bin aber irgendwie vorbeigeradelt. Also frag ich einen Passanten. Er zeigt auf einen blauen Container auf einem kleinen Hügel. Pakistani. Dort bekäme ich alles, was ich brauche. Eigentlich brauche ich nicht viel. Ne Cola zur Erfrischung, Äpfel, Kekse. Ich komme mit einem Kunden ins Gespräch. So weit zu radeln, schindet Eindruck. Auch der Preis meines Rades, eine Null hab ich schon weggestrichen. Ob ich keine Angst hätte, wird gefragt. Ein älterer freundlicher Herr versucht, mich zum Glauben zu bekehren. Ohne Gott wäre Dunkelheit. Dass ich es besser finde, nicht zu wissen was morgen oder nach meinem Tod geschieht, kommt nicht so ganz bei ihm an.

Das Tal rauf zum Giant´s Castle Resort wird immer schöner. Ich miete mich in einem Chalet ein und mach in der Nachmittagssonne noch eine kleine Wanderung mit Aussicht auf die hohe Bergkette. Sehr bezaubernd.

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Donnerstag, 18. November 2021

Wandertag am Giant´s Castle, 16 km, 500 Höhenmeter

Über einen Bergrücken geht es etwas eintönig über grüne Wiesen bergauf gen hohe, steile Gipfel. Bunte Blumen und auch verschiedene schöne Gräser sorgen für Abwechslung. Bevor es richtig steil wird, biege ich auf den Contour Path ab und quere einige hübsche Bächlein. Dann geht es über einen anderen Rücken und ein schönes Tal zurück. In einer Gumpe nehme ich ein kurzes Bad.

Freitag, 19. bis Sonntag, 21. November 2021​​

Ruhetage in Giant´s Castle

Die Berge hängen in tiefen Wolken und es regnet. Ideal für einen Ruhetag. Ich schau mir die Höhlenmalereien an. Die Landschaft hat auch bei miesem Wetter ihren Reiz. Der meiner Schuhe ist eher herb, denn sie lassen das Wasser leider ungehindert durch.

Montag, 22. November 2021

Vom Giant´s Castle zum Champagne Castle, 90 km, 1.400 Höhenmeter

Es sieht so aus, als bliebe es heute trocken und das tut es auch. Ich fahr früh los, denn es ist einiges an Kilo- und Höhenmetern zu bewältigen, wenn auch meist auf Asphalt. Die Küche hat mir ein Frühstückspaket bereitet. Große Anstiege muss ich heute nicht bewältigen, es ist jedoch ein stetiges Auf und Ab.

Auf der Straße ins Champagne Valley ist erstaunlich viel Verkehr. Es gibt viele Unterkünfte und auch andere touristische Einrichtungen, von Kulinarischem bis zu Paintball und Hubschrauberflügen. Viele Schwarze stehen am Straßenrand oder strömen aus den großen Resorts – Feierabend. Ein fast ein Meter langer Waran watschelt gemütlich über die Straße. Von einem entgegenkommenden Auto lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Als ich allerdings im Gras neben der Straße nach ihm Ausschau halte, zischt er, etwas ungelenk in der Hüfte, ab.

Ich habe die Inkosana-Lodge ins Auge gefasst. Sie liegt jedoch brach, Tourimangel, und die Wirtin empfiehlt mich ans Dragon´s Peak weiter, eine große, aber schön angelegte Einrichtung mit Seen, Hütten und Campingplatz. Kaum hab ich mein Zimmer bezogen, fängt es an zu regnen. Super Timing.

Dienstag, 23. November 2021

Ruhetag in Dragon´s Peak

Die schönen, hohen Berge schauen nur kurz mal aus den Wolken. Ich versuchs mal mit nem kleinen Spaziergang, kann mich aber gerade so vor einem Megagewitterschauer in meine Unterkunft retten. So hab ich es selten donnern und schütten sehen. Der zweite Versuch am Nachmittag klappt dann besser, einschließlich einem kleinen Austausch mit drei Deutschen und dem freundlichen, malawischen Pförtner.

Mittwoch, 24. November 2021

Von Dragon´s Peak nach Bergville, 50 km, 700 Höhenmeter

Der Himmel ist dunkelgrau und es nieselt ganz zart. Sooo schlecht sieht das gar nicht aus. Denn es soll auch gar nicht so viel regnen. Ich radel also los. Nach 30 km kann ich mir überlegen, ob ich auf kurzem Weg nach Bergville fahren will oder lieber zum Didima Camp im Cathedral Peak Valley. In den Bergen hängen sehr dunkle Wolken und es kämen noch 800 Höhenmeter dazu. Also entscheide ich mich für die gemütliche Variante nach Bergville.

Donnerstag, 25. November 2021

Von Bergville nach Thendele, 65 km, 1.200 Höhenmeter

Tja, das Wetter in den Drakensbergen. Schon gestern hat es mir ein Schnippchen geschlagen und bin trotz Regenvorhersage trocken geblieben. Auch für heute war Regen vorhergesagt, aber heute früh sieht die Vorhersage besser aus – es soll erst am Nachmittag regnen. Es wäre also schlau gewesen, mich früh in den Sattel zu schwingen. Ich war, wie fast jeden Tag, auch schon um sechs Uhr wach. Um halb sechs geht die Sonne auf. Ich hab mich aber noch mal umgedreht und wach erst um acht wieder auf, jetzt gar nicht mehr so munter wie noch zwei Stunden zuvor.

 

Der Himmel ist bewölkt, aber freundlich hell und die Sonne schaut ganz leicht durch. Zudem hab die Option, nach 45 Kilometern einzukehren, je nach Wetterlage, Schwächegefühlen oder Unlust. Also entschließe ich mich, loszufahren. Nach vier Kilometern will ich auch mal auf die Karte schauen und stelle fest, es ist nicht an seinem Platz. Also zurück nach Bergville. Doch auch in meiner Unterkunft ist es nicht. Wo hatte ich es bloß zuletzt? Ah, in der Tasche meiner Hose, die ich feinsäuberlich verpackt habe.

Es geht in langgezogenen, nicht zu steilen Wellen die Berge entlang. Siedlungsgebiete der Schwarzen und ich bon schwer beschäftigt mit Winken und Rufen. Ich komme gut voran und so beschließe ich, nachdem ich in einem Laden meine Lebensmittelvorräte aufgefrischt habe, bis Thendele weiterzufahren.

 

Die Berge hängen in dunklen Wolken und es wird steiler. Kurz vor meiner Ankunft fängt es an zu tröpfeln und kaum bin ich in der Rezeption, fängt es an, richtig zu regnen. Ich muss lachen – da war die Wettergöttin mal wieder mit mir. Die Rezeption ist eine Baustelle und es sieht so aus, also wäre die Anlage eigentlich geschlossen. Es laufen aber viele Angestellte rum und auch Arbeiter*innen und ich bekomme eine Hütte mit Blick in die Wolken. Ungefragt bekomm ich zwanzig Prozent Rabatt.

Freitag, 26. November 2021

Ruhetag in Thendele

Die Berge hängen in dicken Wolken und alles ist patschnass. Mehr als ein kleiner Erkundungsrundgang durch das Camp und einen kleinen Wald ist heute nicht drin.

Samstag, 27. November 2021

Ruhetag in Thendele

Immer noch alles grau in grau. Regnen soll es aber erst am Nachmittag und so ziehe ich meine wasserdichten Socken, wasserdichte Beinlinge und mein restliches Regenzeug an und spaziere ne Stunde durch einen hübschen, lichten Protea-Hain zu den Tiger Falls.

Sonntag, 28. November 2021

Wanderung zum Policeman´s Head, 10 km, 200 Höhenmeter

Es kommt tatsächlich die Sonne durch und ich kann die tollen Berge bewundern. Vom Bergrücken direkt gegenüber meiner Hütte schaut mich ein täuschend echter Bobby mit hohem Polizeihelm an. Er scheint zum Greifen nah, doch ich brauche zwei Stunden, bis ich da bin. Direkt dahinter, das Amphitheater, es sieht toll aus, erscheint aber auch nicht so grandios. Dabei liegt es 1.400 Höhenmeter über mir.

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Die Nachricht von der neuen Corona-Variante Omicron hat mich erreicht und ich male mir aus, was das für Folgen haben könnte. Ziemlich sicher ist, dass ich zurück in Deutschland in vierzehntägige Quarantäne muss. Hauptsache jedoch, ich kann überhaupt zurückfliegen. KLM bestätigt, dass sie noch fliegen. Keine Ahnung, ob das auch noch in zwei Wochen gilt. Ich versuche, darauf zu vertrauen, dass es schon irgendwie klappen wird.

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Montag, 29. November 2021

Wanderung zur Tugela Gorge, 14 km, 500 Höhenmeter

Kein Wölkchen heute am Himmel. Ich mache mich auf den Weg zur Tugela-Schlucht und zum Tugela-Wasserfall, der über die Kante des Amphitheater in die Tiefe stürzt, insgesamt 983 Meter und damit der längste Wasserfall der Welt, angeblich.

Das Tal wird immer enger und irgendwann fließt der Tugela zwischen zwei senkrechten Felswänden. Die Füße werden nass. Das Tal teilt sich. Die Leiter rechts eine Felswand hoch Richtung Tugela-Wasserfall ist gesperrt. Links geht es eine kleine Leiter und dann einen steilen Weg hoch. Er endet oben an einem tollen Aussichtspunkt. Gegenüber ist der Wasserfall in ganzer Länge zu bewundern.

Wieder unten in der Schlucht gehe ich noch zum „Tunnel“. Der Tugela windet sich durch eine enge Felsröhre aus gelbem Sandstein. Ein afrikanisches Pärchen mit ihrem Guide tummeln sich schon im Wasser und haben viel Spaß. Ich geselle mich dazu.

Dienstag, 30. November 2021

Von Thendele nach Harrismith, 75 km, 1.200 Höhenmeter, 40 % Schotter

Wehmütig nehme ich Abschied von dem schönen Ort und dem tollen Ausblick von meinem Chalet. Noch lange begleitet mich das Amphitheater aus immer größerer Ferne. Ich stoße auf die Regionalstraße R74, die mich auf 1.800 Höhenmeter führt. Zum Glück hält sich der Verkehr in Grenzen. Leider gibt es nur teilweise einen Seitenstreifen, der mich die LKW entspannter passieren lässt, zumal der Wind ordentlich aus allen möglichen Richtungen bläst.

 

Oben angekommen verlasse ich KwaZulu-Natal und komme in den Free State. Ich biege auf eine Schotterpiste ab und freu mich zumindest anfangs über das Gerüttel. Um mich rum türmen sich gewaltige Gewitterwolken. Ich kämpfe gegen den starken Wind, der mal von vorne, mal der Seite, seltener von hinten kommt.

In Harrismith kehre ich abends in ein Restaurant in und bekomme etwas Leckeres zu essen. Bis Johannesburg ist es noch weit, ich schätze vier bis fünf Tage und es drängt sich mir keine schöne Route mit passenden Übernachtungsmöglichkeiten auf. So kommt mir die Idee, einen Lift dirket von Harrismith nach Johannesburg zu nehmen. Ich frage ich Henry, den jungen Restaurantbesitzer, ob welche Transportmöglichkeit es nach Johannesburg gibt. Er kümmert sich gleich rührend und siehe da, nicht morgen, aber übermorgen nimmt ein Freund von ihm, der regelmäßig Transporte fährt, mich und mein Rad mit. Kostet nichts. Ich bin platt.

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Ruhetag in Harrismith

Ich frühstücke lange und gemütlich im schönen Garten vom La-Familia-Restaurant, arbeite an meiner Webseite und wechsle die Unterkunft, denn im Cosy Corner haben sie Unmengen stechenden Raumparfüms verspritzt, dass es echt unangenehm ist. Abends gehe ich nochmal im La Familia essen und fühle mich fast schon zur Familie zugehörig. Es ist das erste Restaurant, in dem Weiße bedienen. Insgesamt hat Henry neun Angestellte.

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