#032 - Türkei (Teil 11, von Çukurca nach Arpaçay)
21. Juni 2025: Von Üzümcü nach Sarıtaş
Ich habe schlecht geschlafen. Der Diebstahl hat mich ganz schön beschäftigt beim Einschlafen. Ich war traurig und fühlte mich schutz- und hilflos. Ohne Werkzeug bin ich ganz schön aufgeschmissen, wenn irgendwas ist. Und gemein ist es auch, mir meine Sachen zu klauen. Kann denn nicht mal alles in Ordnung sein? Warum stimmt immer irgendetwas nicht? Was mache ich jetzt bloß? So innere Stimmen in mir, die sich nicht beruhigen wollten.
Morgens kann ich mich von den drei Jungs gerade noch verabschieden. Sie werden von zwei neuen abgelöst, die mir ein einfaches, aber leckeres Frühstück, "alles aus der Region", spendieren: Brot, Joghurt, Tahin, Oliven, Çay.
Um neun fahr ich los, weiter langsam das Tal aufwärts. Es ist heiß und die Hitze, um vierzig Grad, macht mir zu schaffen. Auch ne längere Pause an der Tanke am Abzweig nach Hakkâri, hilft nicht. Ich bin gestresst und verletzlich, auch wegen der Krankheit und dem Diebstahl.
Also mega langsam und behutsam weiter. Der Wind schiebt mich. Das Tal ist weiterhin wunderschön. Steile, hohe Felsflanken, schroff, rotbraun, interessante Felsformationen. Die Steigung ist meist angenehm. Langsam kommt meine Kraft und Frische zurück.
Die Landschaft ändert sich. Erst werden die Berge sanfter, gelbes Gestein. Mit zunehmender Höhe dann grüner. Es geht immer am Çiğlı Suyu oder Great Zab River entlang, der wasserreich dahinströmt. Es taucht auch noch ein Restaurant auf. Ich zelte auf einer Kiesbank am Ufer einer Flussschleife.