#029 - Türkei (Teil 8, von Kappadokien nach Diyarbakir)
28. Mai 2025: Von Korkmaz nach Barış
Natürlich bekomme ich von Adnan und seiner eher distanzierten Mutter ein leckeres Frühstück mit selbstgemachtem Käse. Ich halte ein Ansprache, um die mich Adnan für seine Webseite bittet.
Nach zehn Kilometern biege ich auf eine Schotterpiste ab, die zu einer Hängebrücke führt. Ziemlich verfallen. Ein kleiner Umweg wird fällig. Auch heute geht es schleppend bergauf. Ich beschließe, meine Bremse zu reinigen.
In Ekinözü, der Ort wirkt nicht sehr einladend auf mich gibt es ein Döner, holprige, aber herzliche Gespräche. Es fängt an zu regnen und dann zu schütten. Ich frage nach einem Ort, an dem ich mein Rad reparieren kann und werde zur Feuerwehr geschickt.
Auch dort neugierige und hilfsbereite Menschen. Direkt nebenan ist die Mopedwerkstatt von Mehmet. Als die Bremse wieder besser läuft, regnet es immer noch. Also Çay. Um halb fünf hört es auf zu regnen und ich nehme den nächsten Berg in Angriff. Das Rad läuft immer noch nicht rund. Ich checke die Hinterradbremse. Schleift. Da hätte ich mich vorhin in der Werkstatt drum kümmern können. Wie bescheuert! Jetzt stehe ich hier mitten auf der Straße. Fehlt nur noch, dass es wieder anfängt zu regnen. Oder doch cool von mir? Nicht zu kontrollieren, sondern die Dinge geschehen zu lassen?
Ich stelle fest, die Beläge sind runter. Nach Wechsel läuft es endlich, rauf das enge Tal, steil rauf, dann wieder runter und wieder von vorn, ach herrje. Wundervolles Abendlicht.
Vor Barış wird es flacher und gleichmäßiger. Im Ort steht ein UNICEF-Zelt. Ich frag die Jugendlichen nach einem Platz zum zelten. Kemal spricht gut englisch. Er hat drei Jahre in Toronto gelebt. Ich darf auf dem Kunstrasenplatz zelten.