18. Mai 2025: Von Sağlık nach Konya

Ein sehr großer, blau schimmernder Laufkäfer läuft morgens durch mein sonnenbeschienenes Vorzelt. Ich fahre zehn Kilometer auf der Autobahn, wenig los, bergauf, dann fünfzehn Kilometer bergab, bis ich in das nächste wunderbare kleine Tal abbiege. Plötzlich stehen zig Autos rum. Ein Restaurant. Zeit für ein zweites Frühstück.

Ein junger Typ rennt von Tisch zu Tisch, ja tatsächlich, er rennt, serviert mir mein Frühstück, ist bester Laune. Englisch? Nope. Er kommt mit einem anderen Gast, der Englisch spricht, um mich nach meinen Wünschen zu fragen. Aber alles ist bestens. Wir tauschen glückliche Blicke aus.

Konya ist aufgeräumt. Meine Unterkunft einfach. Ich besuche das Mevlana-Mausoleum. Überwiegend türkische Besucher*innen, offensichtlich viele Gläubige. Bunt und prachtvoll.

Abends das Hupkonzert meines Lebens. Verstopfte Straßen, Bengalos, rot-orange Fahnen und Trikots, aufheulende Motoren. Galatasaray ist Şampiyon. Konyaspor im Mittelfeld. Atatürk hat morgen Geburtstag. Nein, doch nicht. Jahrestag des Beginns des türkischen Befreiungskrieges 1919, der mit der Einführung der Republik endete. Mittlerweile ist der Tag der Jugend und dem Sport gewidmet. Mein Essen hat der freundliche Türke bezahlt, mit dem ich ein paar Worte gewechselt habe.