1. Mai 2025: Von İnçeler nach Aliveren

Um sieben verlasse ich zusammen mit den Feuerwehrleuten das Gebäude. Sie fahren das große Löschfahrzeug halb aus der Garage. Dann warten sie mit mir, dass das Café öffnet.

Ich habe nette Gesellschaft beim Frühstück und bekomme nochmal die Info, die Straße im Karakısık-Canyon sei "very good". Ich bin mal gespannt. Auf ein paar Fotos sah es ziemlich matschig aus. Und es hat gewittert letzte Nacht.

Am Ortsausgang endet der Asphalt. Die Straße ist geschottert, etwas grob, aber gut fahrbar. Leicht ansteigend. Und das bleibt im Wesentlichen so. Kleinere Passagen sind etwas matschig. Öfter mal muss ich den braunen Bach furten. Am anspruchsvollsten ist die engste Stelle der Schlucht. Straße und Bach teilen sich den Platz und ich muss das Rad etwa zehn Meter durch den Bach schieben, zwanzig bis dreißig Zentimeter tief ist das Wasser.

Schon bald weitet sich das Tal wieder und ich erreiche Asphalt. Der eigentliche Anstieg auf 1.600 Meter beginnt. Regen setzt ein und die anschließende Abfahrt nach Yeşilyova ist kalt. Im Café bekomme ich Çay und ein Toast spendiert. Ich telefoniere mit dem Bruder des Spenders in Herne.

Das weite Tal ist unspektakulär, bietet aber immer mal wieder schöne Anblicke. Aus einem Auto werde ich mit Süßigkeiten beschenkt und bekomme eine herzliche Umarmung. Ich bin ganz berührt.

Schwarze Wolken ziehen über den Himmel. Doch ich bleibe im Wesentlichen trocken. Den nächsten langen Anstieg schaffe ich bis zur Hälfte und baue mein Zelt in einer Schutzhütte auf.