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#024 - Türkei (Teil 3, von Istanbul nach Afyon)

Seltsame Geräusche meines Antriebes bescheren mir einen Extratag in Istanbuler Radläden. Doch dann setze ich mit der Fähre von Istanbul Yenikai über bis nach Yalova und setze meine Radreise durch Anatolien fort. Hübsche Täler und Seen wechseln sich ab mit langweiliger Landschaft. Es wird immer ländlicher und abgelegener, ursprünglicher. Einladungen zu Cay und nette Begegnungen häufen sich.

23. April 2025: Von Döğer nach Afyon

Auf nassen Straßen mache ich nen Umweg nach Üzlarkaçali und schaue mir das ursprüngliche Dorf und die Tufffelsen an, in die Höhlen geschlagen sind.

Bis Afyon ist es ziemlich flach. Auf einem Feldweg will ich ein Stück der Hauptstraße umgehen. Der ist so matschig und durchnässt, dass ich nach fünfhundert Metern wieder umdrehe. Mein eingesautes Rad und meine Füße wasche ich an einer Tanke.

Afyon ist eine größere Stadt, der Verkehr aber gemäßigt. Auf dem zentralen Platz wird gefeiert bei lauter Musik. Heute ist internationaler Kindertag und Tag der nationalen Souveränität. Anlass die erste Sitzung der republikanischen Nationalversammlung vor 105 Jahren. Die Stadt ist mit vielen Türkeifahnen, roten Herzluftballons und den Konterfeis von Mustafa Kemal Paşa „Atatürk“ und dem Präsidenten geschmückt.
Eine moderne Band spielt. Die überwiegend jungen Frauen singen die Texte lautstark mit. Geklatscht wird nicht. Als der Muezzin ruft, legt die Band eine Selfiepause ein und setzt auf die Sekunde wieder mit der Musik ein.

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