#021 - Griechenland (Teil 9, von Thessaloniki nach Alexandroupoli)
Von Thessaloniki fasse ich mein nächstes Ziel, die Türkei und dort die Bike Akademie in Lüleburgaz, ins Auge. Wegen eines Freilaufschadens schaffe ich es aber nur bis Alexandroupolis, 70 Kilometer vor der türkischen Grenze. Dort ist Zwangspause angesagt, bis das Ersatzlaufrad eintrifft. Dafür habe ich unterwegs Hans aus den Niederlanden getroffen, mein Jahrgang, und wir verstehen uns prächtig, haben Spaß und gute Gespräche, kochen uns leckeres Essen. Ich bin entspannt und meist gut gelaunt. Der Weg entlang der Küste ist meist etwas langweilig. Es gibt jedoch auch sehr schöne Abschnitte.
24. März 2025: Von Thessaloniki nach Asprovalta
Letztes Frühstück im Hostel in Thessaloniki. Mein Körper ist in Aufruhr. Aufregung ist nicht ganz das passende Wort. Aber ich habe kein besseres. Angst? Wovor?
Es gelingt mir jedoch, mich mit einem Teil von mir von dieser Gefühlslage zu distanzieren, von außen drauf zu schauen. Ich bin nicht mehr blockiert, paralysiert. Ich schaffe es, der Identifikation zu entkommen.
Eine neue Sichtweise tritt hinzu. Ich wertschätze meine Empfindungen, kann meine Sensibilität erkennen. Etwas öffnet sich in mir. Ich fühle mich neugierig, kraftvoller, lebendiger. Mein Körper beruhigt sich.
Eine Stunde radle ich durch kleine Gassen, auch mal auf der Magistrale, meist aber parallel zu ihr und bin raus aus der Stadt. Über einen Berg und es wird grün und ländlich, allerdings unspektakulär. Entlang des Volvisees ist es schön - Olivenhaine, ein breiter Schilfgürtel, bunte Blumen am Wegesrand. Ruhig ist es auch. Die Autobahn verläuft weiter oben in den Bergen. Durch das Tal des mazedonischen Tempi komme ich ans Meer. Alles besiedelt, touristisch. Bei einer winterlich verlassenen Strandbar baue ich mein Zelt auf.