20. bis 23. März 2025: Thessaloniki

Ich glaube, ich bin auf meiner Reise mittlerweile an dem Punkt angekommen, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, dass es mir oft nicht gut geht, ich meine Reise nicht so genießen kann, wie ich es gerne würde. Ich mache mir nicht mehr so viele Selbstvorwürfe, fühle mich nicht mehr so schuldig.

Dadurch geht es mir noch nicht gut. Aber die zuvor vorhandene Lähmung, die Hilflosigkeit ist schwächer geworden, der Teufelskreis hat sich abgeschwächt.

Mein Innenleben, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern, war als Kind ein hoffnungsloses Unterfangen, in aller Regel zum Scheitern verurteilt. Kein Wunder, dass es mir jetzt schwer fällt.

Heute, Samstag, 22. März 2025, schaue ich mir Ladadika, ein ehemaliges Basar- und jetziges Partyviertel, das den verheerenden Stadtbrand von 1917 überstanden hat, und das Experimental Arts Museum, passenderweise steht "Curate our Traumas" am Eingang, an. Über die endlose Uferpromenade und den Aristotelesplatz gehe ich zum Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt. Nach einer Fischplatte und einem griechischen Red Ale ziehe ich mir noch das MOMus, Museum für zeitgenössische Kunst, rein und habedie alten Gemäuer Galeriuspalast, Galeriusbogen und Galeriusrutunde ab. Das reicht für heute und morgen gibt es einen Tag Nichtstun.