#016- Griechenland (Teil 4)
Vier Nächte in einem fast zu schicken Hostel in Athen. Die Stadt gefällt mir ausgesprochen gut. Die Entscheidung, eine Großstadt anzusteuern, war mir schwer gefallen – jetzt bin ich sehr froh darüber, diese entspannte und sehr vielseitige Stadt in mein Herz schließen zu dürfen. Den Stränden auf dem Weg zum Fährhafen gelingt das weniger. Kreta, nach problemloser, nächtlicher Überfahrt gibt sich zunächst auch keine Mühe, legt dann aber einen ordentlichen Zahn zu.
22. Februar 2025: Kreta - Heraklion - Kokkinos Pyrgos
Kreta empfängt mich düster. Schwarze Wolken hängen tief über der Insel. Es regnet. Kein schöner Sonnenaufgang um halb sieben. Das dunkle Meer wabert aufgewühlt. Noch im Halbschlaf der wohligen Nacht im sanft schunkelnden, vom mächtigen Motor vibrierenden Bauch des Schiffes, schiebe ich mein Rad im stinkenden, lärmenden Gewühle der rangierenden LKW von Bord. Erstmal ein Kaffee im Zentrum von Iraklio. Immer wieder gehen kurze, knackige Schauer nieder.
Der Besuch des Palasts von Knossos fühlt sich bei dem Mistwetter fast wie Pflicht an. Das dürfte dem Bus voll griechischer Soldaten, die am Eingang Aufstellung nehmen, ähnlich gehen.
Weiter geht's den Berg rauf. Eisiger Wind schiebt mich. Wo sind die angekündigten achtzehn Grad? Graupelschauer zaubern lustig hüpfende, mich begleitende weiße Krümel auf den Asphalt. Hinterm Berg erscheint blauer Himmel am Horizont, davor schneebedeckte Berge und ein grünes Mosaik von Olivenhainen, Weinbergen und anderen Mustern. Hammer nice!
Irgendwann sind alle Wolken weg und ich erreiche Tympaki, mein Apartment und Zuhause für die nächsten beiden Wochen. Blick von der Terrasse direkt aufs Meer. Die direkte Umgebung ist leider nicht so lebendig. Es reiht sich Ferienwohnung an Ferienwohnung.