top of page

#013 - Griechenland (Teil 1)

Ein letztes Stück einsames Vjosa-Tal und ich quere die Grenze zu Griechenland, meinem zwölften Land. Ich steige in die Vikos-Schlucht hinab, erhole mich vier Tage in Zitsa bei Kostas, einem Warmshowers-Gastgeber, und radle durch die einsamen Berge im Nordwesten zu den Felsenklöstern von Metéora.

3. bis 5. Februar 2025: Ruhetage in Zitsa

Abgesehen vom Gewusel rund um die Bäckerei ist Zitsa sehr verträumt. Mit einer Ausnahme: pubertierende Jugendliche, nicht gerade wenige an der Anzahl, rasen mit ihren getunten Mofas durch die engen Gassen und verursachen einen Höllenlärm.

Auf mich wartet die Herausforderung, mein defektes Piniongetriebe auszutauschen. Die Erwartung darauf hat mich im Vorfeld immer wieder gestresst. Habe ich das passende Werkzeug? Bekomme ich alle Verbindungen gelöst? Immerhin: Es wurde von Pinion kostenfrei nach Zitsa geliefert. Guter Service, wie ich finde. Meine Dankbarkeit gleicht den Stress, Ärger und Enttäuschung mehr als aus. Der Umbau klappt gut. Die größte Hürde, Lösen der Kurbelarme von der Getriebeachse, einen passenden Abzieher habe ich nicht, gelingt mir mit leichten Schlägen mit einem Holzbrett. Auch der Schraubring, Obacht Linksgewinde, löst sich gut mit dem Spezialwerkzeug. Ich hoffe, der Carbonriemen verzeiht, dass er gegenhalten muss. Mein Körpergewicht, und davon setze ich nur einen Teil ein, sollte er aber schon aushalten.

Etwas knifflig, aber kein Hexenwerk, ist die Montage der Schaltzüge. Ich bekomme sie nicht so gut abgelängt, so dass sie ausfitzeln und leicht im Inneren des Schaltgriffes schaben. Sollte der Funktion aber keinen Abbruch tun. Ich sortiere auch einige Ausrüstungsgegenstände aus: die warme Daunenjacke, Daunenhose, Merinotrikot, Langarmshirt, Fernglas, Thermoskanne. Die hellenistische Post verlangt einen stolzen Preis für die gut drei Kilogramm: 45 Euro.

Den Rest der Tage verbringe ich eher relaxed. Ich esse mit Kostas und Anna, Fanny und Max zusammen. Ich mache Spaziergänge durchs Dorf und zu dem hübschen orthodoxen Kloster oberhalb des Dorfes und spiele mit den beiden süßen Töchtern, Kiki, neun, und Thalia, fünf. Ich helfe etwas in der Bäckerei aus, fege die Gemeinschaftsräume durch und putze etwas die Küche. Lesen, Qi Gong und das unvermeidliche Brüten über meine Befindlichkeit runden meine Tage ab.

bottom of page