#044 - Georgien (Teil 9, Von der armenischen Grenze nach Abastumani)
8. bis 13. Oktober2025: Meine Reise führt mich überdie karge Vulkanlandschaft um Ninotsminda und den wunderschöne, stürmischen Tskhratskaro-Pass in die Region des Borjomi-Kharagauli-Nationalpark.
8. Oktober 2025: Von Ninotsminda zum Tskhratskaro-Pass
Gut rollt mein Rad über die weite Hochebene, auf die Berge in der Ferne zu, vom Wind geschoben, zunächst leicht bergab, dann, bei Akhalkalaki, wo ich mich mit dem Nötigsten eindecke, durch die Paravani-Schlucht und dann allmählich bergan.
Ich habe mich gegen den schotterigen und steilen Umweg zum Tabatskuri-See entschieden und bleibe aud der asphaltierten Hauptstraße. Von wegen! Wie sich das für Georgien gehört, hört (hört, hört!) der Asphalt beim letzten Dorf auf und macht sehr ruckeligem Schotter Platz. Nicht so schön zu fahren. Aber wenigstens nicht so steil.
Schon bald lande ich in einer anderen Welt: herbe, wilde Weite, weltabgeschiedene Unendlichkeit. Beeindruckend, erhebend. Oder eher das Gegenteil, denn ich fühle mich ganz klein und etwas verloren. Wenigstens ist ab und zu ein Schäfer mit seinen Tieren unterwegs. Autos während der drei Stunden? Keine.
Ich erreiche den Tskhratskaro-Pass, 2.471 Meter. Ein Steinbruch am Berg gegenüber wird bearbeitet. Der Blick jedoch ist großartig: ein tiefes, steiles Tal, vereinzelt leuchten herbstbunte Bäume, am Horizont Bergketten.
Ein kräftiger Wind hat mich den Berg hoch geschoben. Jetzt flaut er ab. Mein Zelt steht am Platz mit der schönsten Aussicht. Ein paar Ruinen spenden etwas Windschatten. Als ich im Zelt liege, frischt der Wind wieder auf. Zelt - seit Mestia habe ich auf ein Zwei-Personen-Ganzjahreszelt, ein Hilleberg Allak 2, aufgerüstet - ist gut abgespannt und steht wie ne Eins. Aber der Wind wird starkr und stärker, und rüttelt und rüttelt immer doller.
Was tun? Sturm wird in der App keiner vorhergesagt. Eher laue Brise. Ich mach mir Sorgen um das Zelt. An Schlaf ist nicht zu denken. Ich beschließe, den Platz zu wechseln. Erst checke ich die Lage, finde ein geschütztes Plätzchen nahe der großen Ruine. Ich habe keinen Bock, alles einzupacken. Also nehme ich alle schweren Taschen aus dem Zelt, die leichten Sachen, Schlafsack, Isomatte und so, bleiben drin. Ich rolle alles zusammen und schleppe es zum neuen Platz. Im Dunkeln das Ganze. Dort enttütel ich es und bau es Schritt für Schritt wieder auf. Den restlichen Kram noch herbeigeschleppt. Geschafft! Beruhigt schlaf ich ein.











