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Marokko 2020

Donnerstag, 12.03.2020 bis Samstag, 14.03.2020, Marrakesch

Meine letzten paar Tage verbringe ich in Marrakesch mit der Besichtigung der einen oder anderen Sehenswürdigkeit. Vor dem Jardin Majorelle hat sich leider schon am frühen Morgen eine lange Schlage gebildet, so dass ich auf einen erneuten Besuch des Kleinoods verzichte. Ich schaue mir den el-Badi-Palast, die Ménara-Gärten und die Saadier-Gräber.

So langsam rückt auch die Corona-Pandemie in meine Wahrnehmung. Lufthansa hat schon erste Flüge, auch Inlandsflüge gestrichen. In einem Hotel in Marrakesch taucht der angeblich erste Corona-Fall auf. Mein Hotelier, der gerade aus Frankreich zurückkommt, erzählt, wie viel Glück es brauchte, noch einen Flug zu bekommen. Ich beobachte im Internet die Lufthansa-Flüge. Am Morgen meines Abfluges stelle ich fest, mein Flieger ist unterwegs von München nach Marrakesch. Ich bin tiefenentspannt und auch das Einchecken klappt problemlos. Im Flieger kommt dann die Durchsage, dass dies der vorerst letzte Flug der Lufthanse zurück nach Deutschland sei. Die Menschen, die heute morgen hergebracht wurden, würden nicht wieder zurückgebracht.

 

Wie bitte?

 

Jetzt wird mir das Ausmaß des Dramas erst langsam bewusst. Und auch das Ausmaß meines Glückes. Ich rede mir noch schön, dass für den Fall, dass ich hier gestrandet wäre, ich einfach meinen Urlaub verlängert hätte und noch ne Weile durch Marokko geradelt wäre, um mit einer Fähre nach Europa überzusetzen. Doch tatsächlich wäre daraus nichts geworden. Den verbleibenden Touristen wurde untersagt, ihre Unterkünfte zu verlassen. Auch Fähren fuhren keine mehr. Wohnmobile wurden im Norden auf großen Parkplätzen festgesetzt.

 

Ich lande planmäßig in Bremen. Der Taxifahrer kutschiert mich durch das leergefegte Bremen nach Hause. Ende eines Abenteuers.

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