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Marokko 2020

Donnerstag, 05.03.2020, weiter über den Djebel Saghro nach Afra

Im Morgengrauen wache ich auf. Rund 35 km sind es noch und ich habe nur noch einen halben Liter Wasser. Leider geht es nur langsam voran und der Wassermangel bereitet mir etwas Sorgen. Aber was soll ich machen, als mich langsam voranarbeiten. Es geht auf schlechter Piste nur sehr gemächlich voran, im stetigen auf und Ab. Ich schaffe etwa 10 km die Stunde. Atemberaubende Aussichten präsentieren sich mir, tiefe Schluchten, steile Felswände. Erinnert mich etwas an den Grand Canyon. In den Niederungen blüht der gelbe Ginster.

Nach 20 km beginnt der Abstieg. Da hab ich auch noch einen Platten. Mein Mund ist sehr trocken. Mein Kreislauf ist auch etwas schwach, ich mach mir Sorgen und finde die Situation nicht sehr prickelnd. Die Sonne steigt immer höher, die Zeit schreitet voran und es wird wärmer. Aber ich halte durch und versuche, ruhig zu bleiben. Ich komme in ein breites Tal mit großzügig angelegten bewässerten Feldern und einigen modernen Häusern. Am ersten halte ich an und bekomme sofort Wasser von einem jungen Mann. Was für ein Segen! Ein Stück weiter füllt ein Marokkaner einen kleinen Wasserteich aus einem dicken Schlauch. Hier fülle ich mir die zweite Flasche. Das ist gut so, denn es ist schon nach zwölf und wird langsam heiß und ich bin ganz schön groggy. Bis ich in Afra ankomme, dauert es noch etwas. Dort kaufe ich mir zwei weitere große Flaschen Wasser. Kein Bock mehr auf Wassermangel. Café gibt es hier leider keins.

Ich verabschiede mich von der Route des Atlas Mountain Race und fahre auf der Asphaltstraße durch die Nachmittagshitze gen Agdz. Alle paar Kilometer mache ich ne Pause im Schatten, trinke auch mal ne Limo und unterhalte mich mit den Einheimischen. In Tamougalt biege ich ab zur Kasbah. Ich werde in die Unterkunft Chez Hassan gelotst, eine dunkle verwinkelte Kasbah. Beeindruckend, auch der Blick von der Terrasse. Nur die Zimmer sind nicht gemütlich, sondern mit Betten vollgestopft. Ich schau mir noch das Hotel Chez Yacob an. Das gefällt mir besser und ich bleibe für 300 Dirham. Auf der Terrasse mit Aussicht ins Draa-Tal gibt es ein leckeres Abendessen.

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