#046 – Fährüberfahrt von Georgien nach Bulgarien
17. bis 22. Oktober 2025: Ruhetage in Batumi und Fährüberfahrt nach Burgas in Bulgarien
In Batumi, ich habe ein schickes Hotel in Meeresnähe, schaffe ich es, überwiegend abzuhängen. Mal ein Spaziergang ans Meer, Essen gehen, Waschsalon, Route planen – das sind schon die wesentlichen Aktivitäten.
Am Tag der Abreise ist so richtiges Scheisswetter. Mann, mache ich mir für einen Stress vor der Abfahrt. Am späten Nachmittag verlasse ich mein Hotel und mache mich im Regen - ich kann mich nicht erinnern, meine Regenhose vorher schon mal getragen zu haben – auf in den Hafen und zu einer alten Spelunke, dem Büro der Fährgesellschaft. Das ist natürlich nicht an der angegebenen Google-Location, ich muss klopfen und werde dann drei Gebäude weiterverwiesen. Dort drückte ich 240 Euro ab. Ohne Quittung. Ich würde angerufen und hätte genug Zeit, zum Schiff zu kommen.
Also zurück in die Stadt. Mehrere Stunden warte ich in einem Café. Keinen Schimmer, wann ich wo sein soll. Meine Sorgenmaschine fängt an zu arbeiten und ich habe massive Stresssymtome. Ich fühle mich sehr ausgeliefert, verlassen und verloren. Ich versuche, mich zu Erden. Es gelingt mir nur mäßig.
Um acht immer noch kein Anruf. Ich zurück zur Baracke. Ich würde angerufen! Also nochmal warten. Nach einer Stunde mache ich mich auf den Weg zum Schiff. Ist nicht schwer zu finden. Lange LKW-Schlange. Am Kontrolltor kein Weiter. Das Schiff nur hundert Meter entfernt. Beruhigend. Es würde kaum ohne mich los.
Die LKW werden nacheinander abgefertigt. Ganz unterhaltsam, das Geschehen. In mir kehrt Ruhe ein. Dann taucht ein Reiseradler auf. Felix aus Argentinien. Später auch seine Freundin, Vesela aus Bulgarien. Nette Gesellschaft.
Irgendwann dürfen wir aufs Schiff. Wir sind die ersten. Kabine beziehen. Abfahrt? Erst am nächsten Morgen, während dem Frühstück, halb neun bulgarische Zeit.
Zwei geruhsame Tage auf See. Immer wieder Delphine in der Ferne und auch nahe beim Schiff. Überwiegend Trucker an Bord. Aber auch eine Handvoll Reisende mit PKW. Noch vor dem Ablegen eine Schlägerei an Bord. Einer der Trucker ist danach lädiert im Gesicht. Zwei andere gockeln unsäglich rum. Die anderen halten sie zurück. Mit Sicherheit ist Alkohol im Spiel. Die Stimmung beruhigt sich. Auch das Meer ist sehr ruhig. Zwischendurch ist mal die türkische Küste zu sehen.
Die Gespräche mit Vesela und Felix verkürzen die Zeit. Wir tauschen interessante und unterhaltsame Geschichten aus. Pünktlich um acht Uhr morgens erreichen wir den Hafen von Burgas. Um zehn dürfen wir von Bord.






