#008 - Bosnien-Herzegowina
Bosnien-Herzogowina, Mostar, 30. Dezember 2024 bis 3. Januar 2025
3. Januar 2025
Foça ist eher trist. Liegt vielleicht auch am grauen Schmuddelwetter. Zu besichtigen gibt es eine Kirche und eine Moschee, die im Jugoslawienkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut wurde.
Mein Lieblingsort wird das Restaurant Mozart. Gut besucht, lebendig, fixe Bedienung, große Auswahl, sehr lecker. Dabei günstige Preise. Sie wären schon günstig, wenn es Europreise wären. Sind aber Markpreise, also darf ich gefühlt nochmal halbieren. Ein Hauptgericht kostet fünf bis sieben Euro. Außerdem gibt es mehrere Portionsgrößen zur Auswahl. Normales Essen zwei, Pizza fünf Größen. Ein Paradies für einen hungrigen, kochfaulen Radfahrer.
Emotional geht es mir elend. Hilflos, verloren, einsam. Keine Ahnung, wie ich da rauskomme. Ich ziehe alle Register der Selbstvorsorge. Makoho-Dehnübungen, Bild malen, Tagebuch schreiben, Dynamische Meditation. Letztere verläuft etwas zäh, bringt mir aber eine sehr wertvolle Erkenntnis. Mir gelingt es, dieses hilflose, mich vereinnahmende Gefühl mit früh- und kleinkindlichen Erlebnissen zu verbinden. Damals war ich komplett ausgeliefert. Kein Wunder, dass es mir jetzt genauso geht. Ich erkenne das. Und werde ruhig. Die Hilflosigkeit ist ein altes Gefühl. Aber ich bin es nicht mehr. Diese Erkenntnis reicht. Ich brauche nichts weiter tun. Die Heilung schreitet voran. Hoffe ich zumindest. Diese Prozesse sind der tiefere Sinn, warum ich mich auf diese fordernde Reise begeben habe.